Das EG ist verputzt und die Außendämmung kommt

Ein hartes Wochenende liegt hinter uns...

Ein generelles Problem. wenn man mit Eigenleistung baut, ist dass man wissen muss, wann welches Gewerk kommt und geht. Beim Verputzer hat das nicht so richtig hingehauen und wir haben uns unnötig Stress gemacht - Jetzt war es genau umgekehrt mit der Außendämmung. Am Donnerstag den 21.3. haben wir festgestellt, dass am Nachbarhaus mit der Verkleidung der Außenwand mit den Dämmplatten begonnen wurde. Das ist zwar toll, dass es so schnell nun wieder vorwärts geht, wenn man aber bisher die Elektrik außen komplett vernachlässigt hat, hält sich die Freude in Grenzen.

Christiane und ich waren quasi von Freitag Mittag 15:00Uhr bis Sonntag 16:30Uhr auf der Baustelle. Wir haben...

  • alle Halterungen für die Außenbeleuchtung angebracht
  • Außensteckdosen montiert
  • Erdkabel in den zukünftigen Carport gelegt
  • sämtliche Kabel der Rollläden und Raffstore nach innen geführt
  • Leerrohre zum Rolladenkasten mit Silikon befestigt
  • Alle Durchbrüche nach außen mit Bauschaum abgedichtet
  • Die Halterung für die SAT-Anlage montiert und alle Kabel dafür nach innen verlegt
  • Die Kabel für die Wärmepumpe in den Keller gezogen
  • Das KNX Kabel im EG verlegt - War noch nicht nötig, aber das Wetter war schön und wir hatten Spaß

Warum war das Wichtig - Nun, wenn die Dämmplatten erst mal auf der Wand sind, kann man keine Kabel mehr darunter verlegen und Steckdosen und Lampen kann man zwar auf den Dämmplatten montieren, ist aber wenig stabil und eher gepfuscht.

Für Lampen und Steckdosen gibt es folgende Halterungen:

 

 

Die Kunststoffhalterungen werden mit 4 Dübel und Schrauben an der Wand befestigt. Die Dämmplatten werden drum herum gelegt und die Kanten mit Dichtband abgedichtet. Wenn alles montiert ist, wird Bauschaum hinter die Halterungen gespritzt. Der Geräteträger links wird später komplett überputzt, die Steckdose natürlich nicht.

Eine Lampe könnte man evtl. auch mit 2 WDVS Dübel befestigen. So ist es jedoch wesentlich einfacher später. Einfach die Lampe an der Wand mit Spax befestigen, fertig.

Bei Steckdosen braucht man aber unbedingt diese Halterungen - Da die meisten Leute, genau wie ich auch, Kabel aus der Steckdose ziehen ohne die Dose fest zu halten, kann es passieren, dass man die ganze Dose aus der Wand reißt, wenn sie nur in das Styropor geklebt wurde. Diese Halterung ist verdübelt und mit der Dämmung komplett verklebt - Das hält bombenfest!

Wir machen ja die Elektrik selbst. Der Speidel Elektriker verwendet aber die gleichen Halterungen für den Außenbereich. Er war nur wesentlich schneller fertig, da er eine Nagelpistole hatte :-)

 

Die SAT-Halterung ist etwas komplizierter. Eine Satelitenschüssel ist zwar nur unwesentlich schwerer als eine Außenlampe aus Glas und Edelstahl, die Windlast hingegen ist ein vielfaches höher - Hier braucht man etwas stabileres. Mir fallen zwei Möglichkeiten ein...

Man kann spezielle WDVS Dübel eines bekannten Dübel Herstellers wählen, die bis in das Mauerwerk reichen, trotzdem thermisch isolieren und für schwere Lasten wie eine Terrassenüberdachung geeignet sind. Bei 4 Dübel wird das ca. 100€ kosten.

Man kann aber auch eine sogenannte Universalmontageplatte wählen. Das ist ein ganzer Block, der thermisch isoliert und zwei Aluplatten eingearbeitet hat. Man befestigt ihn mit Montagemörtel - Das gibts als 300ml Injektionskartusche wovon ihr auch fast eine ganze Kartusche benötigt. Danach wird der Block noch mit 4 Dübel befestigt - Selbst wenn das Haus zusammenkracht, Der Block wird noch an dem Stein halten :-)

In den Block müsst ihr dann noch 4 Löcher bohren und jeweils ein Gewinde schneiden. Ich hab mich für M10 Schrauben entschieden - hab also mit 8,5mm vorgebohrt und ein M10 Gewinde hinein geschnitten. Festgezogen wird später mit 25Nm. Das ganze ist also etwas komplizierter und auch ein paar Euro teurer als die WDVS Dübel. Hat mir aber aus technischer Sicht irgendwie besser gefallen. Der Tipp dafür kam von unserem Bauleiter. Ob das vom Speidel Elektriker genauso ausgeführt werden würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

 

 

...Was ihr da seht ist dieser Block mit vier M10'er Schrauben für die SAT-Anlage. Außerdem braucht ihr vier Koax Kabel für den LNB. Damit das alles sicher ist, braucht ihr Außerdem ein 4mm² Erdungskabel (hier grün/gelb). Das befestigt man an der Metall-Halterung der Satelitenschüssel und innen am Erdungswinkel wo auch die Koax Kabel befestigt werden und der Schirm der Kabel aufgelegt wird. Wichtig ist, dass hier keine direkte Verbindung zu Erde hergestellt wird. Dafür gibt es das schwarze Kabel in dem Bild. Das ist ein 16mm² starrer Kupferleiter der ebenfalls an der Metall-Halterung der Satelitenschüssel befestigt wird. Dieser geht hingegen auf direktem Weg zur Potentialausgleichsschiene in den Keller. Er geht direkt dort hin, geht nicht über Los und bekommt keine 4000DM. Das Kabel darf auch nicht parallel zu anderen Kabel geführt werden. Das beste ist also, ihr legt es außen unter die Dämmung und führt es in den Keller an einem Fenster in das Haus hinein. Sinn und Zweck dieses Kabels ist der Blitzschutz und ist erforderlich, wenn sich die Schüssel in Dachnähe oder auf dem Dach befindet.

 

Und dann haben wir auch noch etwas im Haus gearbeitet. Über den Innenputz will ich noch nicht zu viel verraten. Größtenteils sind wir zufrieden, aber es gibt einige Stellen wo man schon deutliche Wellen spürt, wenn man mit der Hand darüber fährt. Ob das noch Q2 ist, weiß ich aber nicht.

Die Dosen wurden ganz OK von uns eingegipst. ein Paar standen zu weit raus, die haben wir etwas abgeschliffen. Das richtige Maß ist: 0,7 cm müssen sie aus der Wand vor stehen, dann sind sie später bündig mit dem Putz und sehen so aus...

 

 

Einen Nachtrag habe ich noch. Die Außendämmung wird mit dem unten abgebildeten Material gemacht. Als Alternative gibt es auch Mineralwolle - Natürlich gegen Einwurf kleiner Münzen.