Wie ihr bereits wisst, haben wir uns für eine zentrale Lüftungsanlage entschieden. Diese Entscheidung ist uns allerdings nicht leicht gefallen, da uns beim ersten Beratungstermin bei Gut Immobilien ein Preis von 18.500€ für eine solche Anlage genannt wurde. Für diesen Preis wäre eine Lüftungsanlage jedoch niemals für uns in Frage gekommen - Also haben wir uns informiert und uns dazu entschlossen die Anlage selbst zu installieren. Nach etlichen YouTube Videos und stundenlangem stöbern in Foren und auf Online Shops war klar, dass der Materialwert unter 6.000€ liegt, sofern die Anlage unter dem Dach montiert wird. Auf drängen meiner Frau hin, haben wir uns zu einem Beratungstermin bei einem Fachmann aufgemacht.
Ich möchte an dieser Stelle keine Werbung machen, wer die Kontaktdaten möchte, kann uns jedoch gern anschreiben.
Vor Ort wurden uns die ganzen Komponente gezeigt und ausführlich beschrieben, worauf man jeweils bei der Installation zu achten hat und wo Vor- und Nachteile liegen. Man hat sich wirklich sehr viel Zeit für uns genommen, was uns letztlich auch dazu bewegt hat, bei diesem Unternehmen die Komponenten zu kaufen.
Vorerst haben wir nur ein so genanntes Rohbaupaket gekauft, was aus Flexrohren, Verteilerkästen, Ventilumlenkstücken, Dichtringen und zwei Schaumrohren (Frischluft, Fortluft) besteht. Bereits zum Angebot haben wir eine detaillierte Lüftungsberechnung mit den Positionen aller Deckenauslässe bekommen. Im wesentlichen entspricht diese Planung des Experten sogar unserer CAD Planung, was wir auf Basis der Ergebnisse des Programms "Vallox AIRplan" erstellt haben.
Darauf achten sollte man eigentlich nur, dass die Deckenauslässe möglichst vor einem Fenster liegen, da hier immer ein freier Raum ist und niemals ein großes Möbelstück stehen wird. Ist das nicht möglich, sollte man mindestens 700mm Abstand zu den Wänden einhalten. Die Deckenauslässe sollten auch möglichst weit von der Tür zum Raum entfernt sein, damit der ganze Raum belüftet wird. Steht ein Bett im Raum, darf der Auslass nicht darüber sein, die frische Luft, darf höchstens über den Fußbereich des Bettes gehen. Die Rohrlänge sollte jeweils zwischen 5 und 15m betragen, ansonsten muss man Drosseln einsetzen, welche die Rohrlänge kompensiert. Elternschlafzimmer sollten mit 2x75mm Rohren belüftet werden, Kinderzimmer mit 1x75mm und das Wohnzimmer mit 3x75mm. In den Bäder wird mit 2x75mm entlüftet, im Gäste WC mit 1x75mm, im Keller mit 1x75mm und in der Küche mit 2x75mm. Außerdem gibt es eine Be- und Entlüftung in den Fluren UG und OG damit das Treppenhaus belüftet wird.
Also Zuluft macht man generell in Räumen wo man sich aufhält und frische Luft benötigt wird. Abluft kommt in Räumen wo man Dampf und Gerüche absaugen und nach draußen ableiten möchte (Bad, WC, Küche).
Das Rohbaupaket hat ca. 1.000€ gekostet und wir werden noch ungefähr 3.000€ für die restlichen Teile benötigen. Mit unserer Eigenleistung haben wir über 14.000€ gespart. Fairerweise muss man jedoch sagen, dass Speidel andere Komponenten, die wesentlich teurer sind, eingesetzt hätte. Die Lüftungsanlage von Speidel wäre im Keller gewesen, das heißt man benötigt Kernbohrungen im WU-Beton mit einigen Metern Edelstahlrohren. Außerdem hätte Speidel keine 75mm Flexrohre verwendet, sondern flache Formteile, die sehr sehr teuer sind. Wir haben uns für die günstigen Flexrohre entschieden, da diese billiger und auch sehr leicht zu reinigen sind. Eine Reinigung der Formteile ist nämlich nahezu unmöglich. Damit die 75mm Rohre unter den Estrich passen muss dieser jedoch um 2mm erhöht werden. Die Alternative wären 63mm Flexrohre oder 52mm oval Flexrohre gewesen, was jedoch weitere Nachteile (Druckverlust, Kosten) mit sich bringt.
Das Lüftungsgerät montieren wir unterm Dach, damit die ganze Anlage günstiger wird und wir keine Edelstahlrohre im Garten haben, die Luftgeräusche verursachen. Unsere Öffnungen am Haus gehen über die Nord- und Südwand, dazu machen wir 200mm Kernbohrungen. Als Alternative könnte man auch ein oder beide Auslässe über das Dach machen, dazu muss der Dachdecker die entsprechenden Teile einbauen.
Wir sind gespannt auf unsere ersten Tage als Handwerker :-)
